Agilität in der Berufsausbildung

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„Die ungehobenen Ressourcen von morgen sind nicht Rohstoffe, sondern menschliche Beziehungen. Nicht Bohrtürme und Schaufellader, sondern soziale Kultur und digitale Netzwerke werden die Beziehungen zu einem neuen Reichtum ermöglichen.“

Entsprechend dieser These gestaltet sich die Arbeitswelt in vielen Bereichen gerade (wieder einmal) neu. „Neue Formen der Zusammenarbeit“, „Agile Organisationen“, „Reinventing Organizations“ – so oder so ähnlich lauten die Schlagworte dieser neuen Arbeitswelt.

Fakt ist: Nie waren Veränderungen so schnell und die Herausforderungen für Mitarbeiter_innen und Führungskräfte größer und komplexer als heute.

Was heißt das für Berufsausbildung?

In einer Zeit, in der gerade im gewerblichen und handwerklichen Bereich Ausbildungsstellen in den Ballungsräumen gar nicht mehr so einfach zu besetzen sind? Wir wollen hier aus unserer Sicht drei wesentliche Voraussetzungen für eine erfolgreiche, an diese Bedingungen angepasste Ausbildung aufzeigen:

  1. Umdenken der Rollenbilder und Anpassen der Herausforderungen an Ausbilder_innen:
    Ein_e Ausbilder_in ist heute neben der notwendig einzubringenden Expertise mehr denn je (auch) Pädagog_in, vielleicht mehr noch Sozialpädagog_in
  2. Der alte Begriff der „Selbstorganisation“, der im systemischen Denken schon immer einen zentralen Ansatz darstellt, gewinnt an Bedeutung:
    Insbesondere Auszubildende müssen hier oft mühsam herangeführt werden. Zu groß war die Bevormundung in der Schule, zu ausgeprägt vielleicht auch das „Helikopterdenken“ ihrer  Eltern.
    Auszubildende im Übergang Schule und Beruf müssen oft erst lernen mitzudenken, lernen (Mit)Verantwortung zu übernehmen, Fehler zuzulassen und aus ihnen zu lernen und nicht zuletzt: Lernen lernen. Das sind Eigenschaften, die zum Erfolg führen und nicht zuletzt beim Einstieg ins Berufsleben ein wichtiger Aspekt sind.
    Zu der Vielzahl an Lernprozessen gehört aber auch Freude zu haben – sowohl an der eigenen Aufgabe als auch an der Leistung des Teams und stolz zu sein auf die geschaffenen Ergebnisse.
  3. Den Ausbildungsbetrieb, die Ausbildungsabteilung oder die Lehrwerkstatt neu denken!
    Und zwar als den innovativsten und kreativsten Ort im ganzen Unternehmen. Weg von kleinteilig durchdeklinierten Ausbildungsinhalten, die ausschließlich auf den Prüfungserfolg abzielen. Hin zu projektmäßig aufgestellten Lerninhalten in hoher Anbindung an die Praxis, auch mit besonderem Blick auf die Förderung der sozialen Kompetenz.

Und genau auf diese Anforderungen versuchen wir Azubis gezielt in unseren ArbeitsPädagogischenSeminaren, wie wir sie z.B. in diesen Wochen mit unserem Kunden Ford Aus- und Weiterbildung gerade wieder durchführen, vorzubereiten